Aussenboarder selber Einwintern
Die meisten Aussenboarder sind kein Hexenwerk und man kommt gut an alle Teile ran. Somit ist eine Sichtinspektion nicht so schwierig. Wenn man dies regelmäßig im Sommer macht, hat man auch viel Spaß und wenig Ärger. Was ist aber im Winter? Unser Traum ist in dem Fall die Motoren sauber machen und in einen warmen Keller abstellen. Man kann noch Konservierungsspray in den Zylinder sprühen – aber das war es dann.
Leider hat nicht jeder die Möglichkeit – zum einem wegen dem Platz und zum anderen auch wegen dem Gewicht. Deshalb hier eine Checkliste für Sie die Sie vor dem Winter einfach abarebiten können:
Die Checkliste zum Einwintern
- Motor reinigen
Den meiste Dreck bitte mit einem feuchten Schwamm und etwas Spülmittel beseitigen. Wenn es Hartnäckiger wird können Sie Spezial for Boat nutzen. Der Reiniger ist auch für GFK und Stahl sehr gut. So bietet sich auch die Gelegenheit, den Motor auf eventuelle Kratzer oder Roststellen zu untersuchen, die eventuell ausgebessert werden sollten. Je nach Hersteller haben wir dann auch die passende Farbe bei uns im Shop,
- Motor durchspülen
Auf jeden Fall muss der Motor mit frischem Wasser durchgespült werden, wenn er für längere Zeit nicht verwendet wird. Die Kühlkanäle neigen sonst zu Korrosion und Verstopfung und auch der Impeller hält länger. Dies gilt insbesondere in Salzwasserrevieren, wo man das Durchspülen im Idealfall nach jeder Fahrt erledigen sollte. Aber auch im Süßwasser können sich Algen oder sonstige Schmutzpartikel im Kühlwassersystem ansammeln. Man glaubt gar nicht was bei einer Spüllung so alles rauskommt.
Der Motor wird an Land aufgehängt – wir haben dafür einen Motorenheber. Wenn Sie den Luxus nicht haben können Sie sich aber auch mit einer Sackkarre behelfen. Zum Spülen kann man einen direkten Kühlwasseranschluss vom Hersteller, eine Spülmuschel oder aber auch einen großen Eimer oder Speissfaß verwenden. Hierbei ist wichtig, dass die Ansaugöffnungen für das Kühlwasser gut unter dem Eimerrand liegen. Der Eimer wird mit Wasser befüllt und der Schlauch so befestigt, dass immer ein bisschen Wasser nachfließen kann. Wir legen aber nahe die Schraube abzumontieren um eine Verletzungsgefahr vorzubeugen.
Wenn die Kühlung sichergestellt ist den Motor starten und einige Minuten (im Leerlauf!) warmlaufen lassen. Wer auf Nummer sicher gehen will kann dem verwendeten Sprit vorher einen Benzin-Stabilisator, zum Beispiel von Star Tron, zugeben.
- Vergaser leerfahren und konservieren
Dies sollte man nur machen, wenn es vom Hersteller empfohlen wird. Einige Fachleute empfehlen, den Motor stattdessen ganz normal mit dem Stoppschalter abzustellen. Insbesondere bei Zweitaktern besteht jedoch die Gefahr, dass das Benzin im Vergaser auf Dauer verharzt.
Entscheidet man sich für ein Leerfahren, dann geht das so: Während der Motor läuft den Benzinschlauch abziehen. Kurz bevor der Motor abstirbt wird ein Konservierungsöl in die Ansaugöffnung vom Vergaser gesprühen, und zwar so lange, bis der Motor aus ist. Dabei entsteht weißer Auspuffqualm und es kann etwas Öl aus dem Auspuff austreten.
- Zündkerzen kontrollieren
Zündkerzenstecker ziehen und die Kerzen herausschrauben. Die Köpfe sollten frei von Ruß und Rost sein. Sollte dies nicht der Fall sein legen wir nahe nicht zu versuchen die Zündkerzen zu reinigen sondern einfach zu tauschen. Der Motor wird es Ihnen in der nächsten Saison danken.
- Brennkammer konservieren
Durch die Öffnung der Zündkerzen sprüht man nun etwas Konservierungsöl in die Brennkammer. Nun kann man bei gedrücktem Stopp-Knopf ein paar mal langsam am Anlasser-Seil oder kurz den e-Starter drücken ziehen um das Öl zu verteilen.
- Motorölwechsel (nur Viertakter)
Nach dem Warmlaufen bietet es sich an, das Motoröl zu wechseln. Hier sollte man das Handbuch für das korrekte Vorgehen zu Rate ziehen. Bei den meisten kleineren Motoren ist ein 10W-30 oder 10W-40 Öl für den Marine-Einsatz vorgesehen, bitte schauen Sie kurz in Ihre Handbuch des Motors um das richtige Öl auszusuchen Je nach Zahl der Betriebsstunden sollte auch ein neuer Ölfilter und (wenn vorhanden) ein Zahnriemen montiert werden.
- Getriebeöl wechseln
Auch wenn es theoretisch bei wenig genutzten Motoren auch alle zwei Jahre reicht empfiehlt es sich doch, das Getriebeöl jedes Jahr vor dem Frost zu wechseln. Ist nämlich Wasser eingedrungen so kann dieses bei Minusgraden leicht das Getriebe zerstören.
Nach dem Unterstellen eines Auffangbehälters wird erst die untere Ölschraube und dann die obere Entlüftungsschraube gelöst. Ist das Öl milchig, so ist Wasser eingedrungen. Dann sollte auf jeden Fall nach der Ursache gesucht werden. In jedem Fall müssen Sie die Dichtungen an den Schrauben zu kontrollieren.
Das neue Getriebeöl wird mit der Tube in die untere Schraube gepresst bis es oben heraus läuft. Dann oben und unten wieder zuschrauben.
- Impeller prüfen
Mindestens alle zwei Jahre sollte der Impeller überprüft und am besten ausgetauscht werden. Er befindet sich in der Regel im unteren Teil des Schafts. Die Prozedur sollte in der Anleitung beschrieben sein. Der Impeller ist kostentechnisch sehr Übersichtlich – macht aber bei einem Defekt einen großen Schaden. Deshalb immer besser tauschen als drin lassen.
- Propeller untersuchen
Ist der Scherstift noch in Ordnung und ein Ersatzstift vorhanden? Ist die Schraube gut durch einen Split gesichert? Der Propeller sollte mindestens alle zwei Jahre abgenommen und die Welle auf Korrosion untersucht werden. Danach die Welle mit wasserfestem Fett einfetten und den Propeller wieder montieren.
- Bewegliche Teile fetten
Alte Fettreste können mit Bremsenreiniger entfernt werden. Danach sollten alle sichtbaren beweglichen Teile mit wasserfestem Fett geschmiert werden. Für die Schmiernippel braucht man eine Fettpresse.
- Zinkanode(n) kontrollieren
Spätestens wenn nur noch 2/3 der Anode vorhanden sind sollte diese getauscht werden. Die Zinkanoden von Aussenboarder Motoren sind eher klein und auch günstig. Bei 1/3 können Sie auch mal einfach abfallen und der Schutz ist dann weg.
- Motor konservieren
Der ganze Motorblock wird (leicht) mit einem wasserabweisenden Öl eingesprüht, z.B. WD-40 oder eine anderes Sprüh-Öl.
Nun ist der Motor bereit für ein paar Monate Pause. Er sollte trocken und aufrecht stehend gelagert werden. Wird er in eine Plane eingepackt so ist es wichtig, dass die Luft gut zirkulieren kann und sich kein Kondenswasser bildet. Bitte die Öffnungen verschließen damit sich keine vierbeinigen Freunde einnisten können.
Sie sehen – dies ist eigentlich gar nicht so schwierig und dauert normalerweise so ca. 1-2 Stunden. Aber dies ist gut angelegte Zeit, damit die nächste Saison wieder ohne Probleme verläuft.